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Organisationsaufstellungen

Organisationsaufstellungen entstanden Mitte der 90er Jahre. Damals begannen G. Weber und Andere, Hellingers Methode der Familienaufstellungen und die zugrunde liegenden Prinzipien auf den Organisationskontext, also den beruflichen Bereich, zu übertragen.

Anwendungsbereiche:
Organisationsaufstellungen eignen sich dazu, in erstaunlich kurzer Zeit relevante Informationen über ein System zu gewinnen. Die Systemgröße spielt dabei keine wesentliche Rolle. Es kann zum Beispiel bei einer Aufstellung um die Zusammenarbeit mehrerer Firmen einer Holding oder um die Frage gehen, warum ein kleines Team über längere Zeit eine hohe Fluktuation seiner Mitglieder zu verkraften hat.

Organisationsaufstellungen ermöglichen:

  •  den Aufstellenden, sich über den eigenen Platz und die eigene Rolle in dem
     System klar zu werden.
  •  den teilnehmenden Beobachtern als Stellvertreter in unterschiedlichste
     Rollen zu schlüpfen und die Prozesse aus der Innen- und Außenperspektive      zu erleben.
  •  Szenarien wie Verschlimmerungen oder unterschiedliche Lösungsmöglich-
    keiten durchzuspielen.
Organisationsaufstellungen können:
  •  Hilfestellungen für anstehende Entscheidungen geben z. B. bei Nachfolge-
     fragen, bei der Besetzung von Stellen und anderen personellen oder
     wirtschaftlichen Veränderungen.
  •  Hinweise auf Beziehungsverhältnisse und -strukturen geben. z.B. Koali-
     tionen, Konkurrenz, Ablehnung, Ausbeutung, Machtmissbrauch,
     Sündenbockdynamik.
  •  Hypotheken aus der Vergangenheit aufdecken: z. B. durch die Nichtwür-
     digung der Verdienste eines Mitgründers oder das Vergessen herausge-
     drängter oder ausgeklammerter Mitarbeiter.
Organisationsaufstellungen geben Auskunft über:
  •  fehlende Unterstützung und Ressourcen
  •  gesundheitliche Gefährdungen
  •  die Aufgaben-, Kunden- oder Zielorientierung einer Organisation
  •  die Energie und die Atmosphäre, die in einer Arbeitsgruppe vorhanden ist.

Organisationsaufstellungen sagen etwas darüber aus, wie die Leitungsfunk-tionen in einem System wahrgenommen werden, und zeigen Kontextver-mischungen (z.B. zwischen privaten und dienstlichen Beziehungen oder Koalitionen über Hierarchieebenen) an.

Besonders gut eignen sich Organisationsaufstellungen für Familienunternehmen, weil dadurch deutlich werden kann, ob die Lösung eines Problems eher in der Besitzerfamilie oder im Management der Firma zu suchen ist oder in beiden Bereichen etwas verändert werden muss.

In Anlehnung an: Dr. Wolf-Peter Groß — 2005
Systemische Aufstellungen in der Beratung.